die weihnachtsgeschichte

"da kann ja jeder kommen"


Kennen Sie das Problem: Es ist Sonntag, der Kuchen ist gegessen, der Kaffee getrunken und Sie haben keine Ausrede für oder gegen einen Besuch Ihrer Verwandten? Sehen Sie: aus diesem Grund hat sich ein Teil Gleichgesinnter entschlossen, den Sonntag mit anderen Betroffenen gemeinsam zu gestalten. Sie trafen sich im Frühjahr und sangen Weihnachtslieder, sie trafen sich im Sommer und schwitzten unter Mänteln und Mützen, sie trafen sich im Herbst und kannten den Text immer noch nicht. Und schließlich trafen sie sich im Winter und zeigten wie man in Mänteln und Mützen Weihnachtslieder singt, ohne den Text zu kennen und dabei ins Schwitzen gerät.

Sie können sich denken, daß es ein komisches Gefühl ist, im Hochsommer eine Weihnachtsfeier zu machen. So richtig mit Tannenbaum, Spekulatius (schwer zu bekommen im August) und Glühwein. Die Nachbarn schauten aus dem Fenster, wenn man "Oh Tannenbaum" singt. Spätestens wenn der Nikolaus hinter der Tür steht denkst du: "Was mache ich hier eigentlich???" Tja, man muß einiges erleiden, wenn man ein Theaterstück autentisch mit den richtigen Requisiten probt. Das Stück war jedenfalls schnell gefunden:

"Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens"

Durch einen Film über diesen Roman inspiriert machten sich gleich einige mit Eifer daran, ein Experiment zu wagen: Dieses Stück als Musical aufzuführen. Und zwar mit Freunden, die noch nie auf der Bühne standen, geschweige denn vor Leuten gesungen haben.

"Die Marleys waren tot. So tot wie ein Türnagel. Damit wollen wir beginnen. Als sie noch lebten, waren sie Geschäftspartner des gewissenlosen Geldverleihers Ebenizer Scrooge... Und heute ist die Nacht vor dem Morgengrauen des 1. Weihnachtstages. Es erscheinen Scrooge, prophezeit von den beiden toten Marleys, drei Geister, die ihm seine Vergangenheit, seien Gegenwart und seine Zukunft vor Augen führen. Geläutert wie er von nun an ist, hat sein Leben in Zukunft nur einen Sinn..."